In naher Zukunft werden die Produktionsprozesse in der Schweiz sich an Kreislaufprinzipien orientieren. Die Produkte werden auf Langlebigkeit, Wiederverwendung, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit ausgelegt sein. Die entsprechenden Produktionsprozesse werden in der Lage sein, recycelte oder erneuerbare Ressourcen zu nutzen und zu bevorzugen, um die Abhängigkeit von neuen Materialien zu verringern. Die Leistungen dieser Produkte in den verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus werden mit Hilfe von leicht erkennbaren digitalen Pässen deklariert, um eine fundierte Entscheidungsfindung der verschiedenen Interessengruppen zu unterstützen.
Produktionsanlagen, die grösstenteils mit erneuerbaren Energien betrieben werden, nutzen künftig fortschrittliche Technologien wie KI, IoT und Robotik, um die Ressourcennutzung und Energieeffizienz zu optimieren, Abfälle und überschüssige Bestände zu minimieren und kontextbezogene Produktionsentscheidungen zu gewährleisten. Die Lieferketten werden transparent, rechenschaftspflichtig und rückverfolgbar sein, um eine ethische Beschaffung von Materialien und faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten und das Bewusstsein der Stakeholder:innen zu fördern. Durch die Einführung neuartiger Geschäftsmodelle, die sich auf Service und gemeinsame Nutzung von Praktiken konzentrieren, wird sich die Schweizer Industrie zu Innovation und nachhaltiger Verantwortung verpflichten und gleichzeitig ihre Rentabilität optimieren.
Soweit die Vision. Angesichts laufender Entwicklungen und der wachsenden Bedeutung des Themas hat die SATW im Rahmen ihrer Forschungsallianz Advanced Manufacturing die neue Expert:innengruppe Sustainable Manufacturing gegründet. Sie unterstützt den Wandel der Industrie von einer linearen Wirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft. Dieser Wandel stellt die Unternehmen, die materielle Güter entwickeln, produzieren und vermarkten, vor zahlreiche Herausforderungen. Ziel der Gruppe ist es, ein gemeinsames Verständnis für das weite Feld der nachhaltigen Fertigung zu schaffen und zu fördern. Sie bietet einen einfachen Zugang zu Expert:innen und deren Fachwissen und versorgt Forscher:innen und Industrieunternehmen durch regelmässige Veröffentlichungen, Workshops und Veranstaltungen mit spezifischen Informationen.
Dieser Artikel gibt einen ersten Überblick über relevante Themen im Bereich der nachhaltigen Fertigung, die eine genauere Analyse erfordern. Dazu gehören die Herausforderungen, die sich aus Netto-Null-Zielen und neuen Gesetzen und Verboten ergeben, sowie die Bewertung der Nachhaltigkeit mit Hilfe von Lebenszyklusanalysen. Schliesslich gibt der Artikel einen Überblick über die SATW-Expert:innengruppe, weitere bestehende Netzwerke und Ausbildungsmöglichkeiten in der Schweiz.