Die Analyse ist eine Aktualisierung der gleichnamigen SATW-Studie aus dem Jahr 2021, welche die negativen Trends bestätigt:
Der Stellenabbau in der produzierenden Industrie setzte sich nach einer kurzen Erholung in den Jahren 2018 und 2019 fort. Im Tertiärsektor hingegen verzeichneten Firmen aller Grössen eine deutliche Zunahme bei der Anzahl der Stellen.
Der Trend, dass sich Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) bei immer weniger Firmen konzentrieren, setzte sich 2020 fort.
Im Aufwand-Ertrag-Diagramm bleibt der erwartete Zusammenhang zwischen erhöhtem Aufwand (Investitionen in F&E) und steigendem Ertrag (Umsatz mit neuen Produkten) vermehrt aus.
Matchmaking auf professioneller Innovationsebene: Dank Plattformen, die Angebote und Projekte in F&E sichtbar machen und Akteur:innen vernetzen, können Firmen geeignete Kollaborationspartner identifizieren. Leisten politische Entscheidungsträger:innen Anschubhilfe für solche Plattformen, stärken sie die Innovationskraft der Unternehmen.
Ausbau von Technologietransferstellen: Hochschulen sind gefragt, denn Transferstellen spielen in der Vernetzung von Firmen mit Forschenden an Hochschulen eine wichtige Rolle.
Umdenken und Sensibilisierung: Die Denkweisen von Firmen und Hochschulen unterscheiden sich stark. Industrieverbände und Hochschulen sind gefragt, damit Firmen mit dem wissenschaftlichen Denken und einer langfristigen strategischen Planung bzw. Forschende mit unternehmerischem und interdisziplinärem Denken vertraut werden.
Innovationskultur verankern und leben: Innovation erfordert ein entsprechendes Mindset, das auf allen Stufen eines Unternehmens etabliert und gelebt werden muss. Innovationsförderstellen, Verbände und Initiativen spielen hierbei eine wichtige Rolle, wenn sie mit erfolgreichen Beispielen inspirieren und Zugänge zu Netzwerken fördern.
Für einen gesunden Wirtschaftsstandort Schweiz ist es wünschenswert, über einen Industriesektor mit hoher Innovationskraft zu verfügen, denn die Industrie stellt 16 Prozent der Beschäftigten in der Schweiz, welche mit ihrer Leistung aber 40 Prozent zum BIP beitragen. Investitionen in die Innovationsaktivitäten der produzierenden Industrie dienen dazu, diese enorme Wirtschaftsleistung aufrechtzuerhalten.
Kooperationen mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft sind der Schlüssel für erfolgreiche Innovationen, denn die damit verbundenen komplexen Herausforderungen können von Unternehmen nicht mehr im Alleingang bewältigt werden.
Pascal Blanc, Ressortleiter Innovation bei SwissmemDie produzierende Schweizer Industrie leistet hierzulande einen wesentlichen Beitrag zur Forschung und Innovation. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Unternehmen weiterhin ihre Innovationskultur pflegen.
Laetitia Philippe, Vizedirektorin und Leiterin der Abteilung Nationale Forschung und Innovation des SBFIClaudia Schärer
Pascal Blanc (Swissmem), Daniel Dossenbach (SBFI), Adam Gontarz (Swissmem), Hans Peter Herzig (EPFL), Rita Hoffmann (SATW), Peter Seitz (SATW)
Esther Lombardini