Bei der Begrüssung der Veranstaltungspartner fragte Tagungsleiter Prof. Dr. Roland Büchi (ZHAW) die anwesenden Repräsentant:innengleich selber, welche Challenges und Möglichkeiten sie im Zusammenhang mit KI sähen.
Dr. Nathalie Casas (Direktionsmitglied Empa) erwähnte die autonome Optimierung von Prozessen und die Verarbeitung von grossen Daten, bei denen die Empa auf KI setze. Dr. Ulrich Claessen (Präsident SATW-Industriebeirat) lobte die enorme Entwicklung der auf grossen Sprachdatensätzen basierenden KI und warf bereits einen Blick in die Zukunft, wo KI im richtigen Leben Motoren oder Ähnliches bauen werde.
Dr. Adam Gontarz (Geschäftsleitungsmitglied Swissmem) warf berechtigte Fragen nach dem konkreten Nutzen auf. Wie können wir KI sinnvoll nutzen, um echtes Geld zu verdienen, fragte er in die Runde. Zudem: Wie wollen wir KI regulieren?
Giovanni Crupi, Präsident STV, machte sich dafür stark, mittels KI die verschiedenen Ingenieursdisziplinen zu verbinden und die angestammten Fähigkeiten weiterzuentwickeln. KI sei vor allem auch Chef:innensache- damit die Ingenieur:innen sich entfalten und die Wertschöpfung fördern könnten.
Dr. Alisa Rupenyan-Vasileva, Professorin für industrielle AI, ZHAW, sprach über «Data driven optimization in advanced manufacturing» und beleuchtete die Möglichkeiten, wie KI die Fertigung optimieren kann. Hier gehe es darum, Sensoren und ihren Systemen das vernetzte Hören, Sehen, Spüren, Bewegen, Überlegen und Entscheiden beizubringen. Je nach Prozess und Automatisierungsstufen (z.B. automatisierte Fahrzeuge) brauchten KI verschiedene Informationen und Fähigkeiten.
Dr. Miriam Elser, Head of Vehicle Systems Group, Empa, stellte innovative Algorithmen für automatisierte Fahrzeuge vor und erklärte, dass trotz grosser Erfolge noch viele technische, ethische, und sicherheitsrelevante Fragen offen seien. Das von der EMPA entwickelte Testfahrzeug bewerkstelligt mittels Laser-Entfernungsmessung, Kameras, Radar, Ultraschall, GPS und Sensor Fusion die blitzschnelle, synchrone Lokalisierung, Pfadplanung, Entscheidung und teilautonome Bewegungssteuerung.
Roger Halbheer, Chief Security Advisor bei Microsoft und Mitglied des Advisory Board Cybersecurity SATW, diskutierte die Themen KI und Cybersicherheit und hinterfragte, ob KI eher Gefahr oder Gewinn darstellt. Nur schon der weit verbreitete QR-Code veranlasse viele, bedenkenlos ihr Mobiltelefon zu zücken. Wir sollten uns vor allem überlegen, wie wir unsere KI schützten und wie wir KI zum Schutz der Sicherheit einsetzten. Und überlegen, was zu beachten ist, wenn man selber eine KI baut.
Dr. Felix Bünning von Viboo präsentierte, wie durch die Senkung des Energieverbrauchs von Gebäuden erhebliche CO2-Einsparungen in der Schweiz möglich sind. Mit smarten Thermostaten, die Messresultat weiterleiten, kombiniert mit Wettervorhersagen und dem Verhalten von Gebäuden liesse sich dank der Viboo-KI bis zu einem Drittel der Heizkosten sparen.
Marco Schmid schliesslich, der Inhaber von Schmid Elektronik, betonte in seinem Vortrag die verschiedenen Bedeutungen und Möglichkeiten, die sich auftun, wenn man dynamisch in Dimensionen denkt und handelt. Die lebhafte anschliessende Diskussion resümierte die verschiedenen Ebenen, die beim Einsatz von KI eine Rolle spielen.
Die Tage der Technik 2024 waren ein voller Erfolg und zeigten, wie die Schweizer Industrie sich KI aktiv zu Nutze macht und damit die Zukunft gestaltet.