TecDay Bülach: Willkommen in der «Villa TechnikBunt»

TecDays Technik-Bildung 10:43

Ein trüber, kalter Dezembermorgen, draussen ist’s noch dunkel. Doch in der Aula der Kantonsschule Zürcher Unterland in Bülach leuchten hunderte wache Augen. Aufgeregtes Getuschel, gleich spricht der Rektor. Was ist heute anders? Heute ist TecDay! Rund 1'200 Schüler:innen treffen auf 100 Expert:innen, die 72 Workshops anbieten – jede:r durfte sechs davon auswählen und bekam drei zugeteilt. In jedem Zimmer wartet eine andere, spannende Technikwissenschaft zum Ausprobieren. Da würde sogar das kunterbunte Mädchen mit den Ringelstrümpfen neidisch.

Technik? Läuft einfach, oder? Zwar nutzen wir alle ständig Technik, aber es gibt kein so betiteltes Schulfach. Um das Verständnis zu fördern, wie Technik funktioniert und warum sie fasziniert, gibt es seit 16 Jahren an Gymnasien in allen Landesteilen «TecDays».  Die freiwillig und unbezahlt teilnehmenden Referent:innen geben Einblick in die Praxis von Forschenden und Tech-Firmen, zeigen Studien- und Berufsmöglichkeiten, zeichnen mögliche Schritte vor vom Alltagserleben in die (eigene) Zukunft. Das grosse Angebot macht die Qual der Wahl real. Das riesige Schulhaus, vollgestopft mit Technik-Vorführungen, Experimenten, Parcours und Quizzes, präsentiert sich wie ein umfangreicher Weihnachtskalender, wobei die 24 Kartontörchen hier den 72 Schulzimmertüren entsprechen. Und in den Zimmern Schüler:innen von der 1. bis zur 6. Klasse, die miteinander Entdeckungen machen.

Während im einen Zimmer «Netzwerke und Cybersecurity» erklärt werden, steht auf der nächsten Tür «Quartierplanung in Minecraft». Zwei Türen weiter: «Ultrakurze Laserpulse - Augenblick als Ewigkeit», im nächsten Gang «Grundlagen des Programmierens», «Photonics»,  oder «Technik im Pilotenberuf». Schauen wir doch da mal rein!

Wo sonst die Geografielehrerin unterrichtet, steht jemand, der es wissen muss: Ein echter Swiss-Pilot in Uniform. Die Jacke mit den drei goldenen Streifen am Ärmel liegt lässig auf einem Tisch. Mit viel Humor, Geduld und Denkanregungen führt er die Schüler:innen bei der Aufgabe «wie viel Kerosin braucht ein A330 von Zürich nach Miami» auf den rechten Weg – eine Mischrechnung von Verbrauch für Bekanntes (Strecke, Wind, Wetter) und Unbekanntes (Verkehr, Reserve für Schleifen, Durchstarten etc.). Nicht zu wenig «Most» und nicht zu viel, denn mehr Gewicht heisst mehr Verbrauch.

Das Schöne an jedem Kurs: Es gibt keinen Noten- oder Leistungsdruck, jede:r darf ohne Hemmungen fragen, lernen, sich überraschen lassen. Im Vordergrund steht die Freude am Experimentieren, Fragen, Entdecken. Das Ziel der Veranstaltung ist nicht, dass alle Schüler:innen Technik studieren, sondern ein Grundverständnis und Interesse entwickeln - und da oder dort vielleicht doch ein Funken gelegt wird, der zum Feuer entflammt. Das kommt sehr gut an.

Für Mädchen, die mehr über MINT-Themen wissen möchten, bietet die SATW ein Mentoring-Programm an. Zu diesem Angebot fand in der Mittagspause eine Informationsveranstaltung statt, die ebenfalls auf grosses Interesse stiess.

Modulangebot

Das hat die Schüler:innen beeindruckt

  • Leidenschaft hinter dem, was man erklärt.
  • Dass das Team von Swissloop mit ihrem Prototypen vorbeigekommen ist.
  • Dass sich Menschen mit so grossem Wissen und Ausbildungen Zeit nahmen, uns ihr Wissen weiter zugeben.
  • Dass man in Themen eintauchen konnte, welche im normalen Schulunterricht nicht zwingend behandelt werden können.
  • Die grosse Auswahl an verschieden Vertiefungsthemen und die vielen Informationen, die man in nur 90 Minuten bekam.
  • Nicht nur etwas auf Papier anzusehen, sondern in echt vor sich zu haben.
  • Die hohe Anzahl an Themen und dass all diese Modulleitenden besondere Personen waren.
  • Erfahrung der Lehrenden in der echten Welt.
  • Wie engagiert die Personen waren, ohne jegliche Bezahlung etc.
  • Was man alles studieren kann und was alles zur Technik gehört.
  • Es war cool und praxisnah.
  • Dass so viele Profis kommen und alle Module spannend sind.
  • Generell fand ich die Organisation sehr gut.

Herzlichen Dank an die mitwirkenden Organisationen

ABB, Actioncy GmbH, Am Steuer Nie, Amazon Web Services aws, Axpo Power AG,  Berner Fachhochschule, CHROMOS Group AG, Cisco Systems, Dufour Aerospace, ETH Zürich,  Fachhochschule Graubünden, Fachhochschule Nordwestschweiz, Fachhochschule OST, Fachhochschule Südschweiz SUPSI, GirlsCodeToo, Google Switzerland GmbH, Gravis Robotics, Hochschule Luzern, Janssen Pharmaceuticals, Johnson & Johnson (DePuy Synthes), maxon, Mibelle AG, mint & pepper, movinno, myclimate, Nagra, NCCR Automation, Paul Scherrer Institut, PH St.Gallen, SBB, Schweizerischer Erdbebendienst SED, SIB Swiss Institute of Bioinformatics, Siemens Digital Industrie Software, SmartTrip, Swiss International Airlines, Swiss Nanoscience Institute, Swiss Plasma Center, Swissloop, Syngenta Crop Protection AG, TBF + Partner AG, Union Schweizer Funk-Amateure USKA, Università dell Svizzera italiana USI, Universität Bern, Universität Freiburg i. Ue., Universität Freiburg im Breisgau, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Humoristische Revue der KZU