Von technologischen Stars und Hoffnungsträgern: Eine Geschichte in drei Kapiteln

Foresight 19:00

Beim Anlass «Science after Noon» vom 12. November 2021, der auf Initiative der Akademien der Wissenschaften Schweiz a+ durchgeführt wurde, stand der Technology Outlook der SATW im Zentrum. Die Projektleiterin der Publikation diskutierte zusammen mit den Autorinnen und Autoren über die Bedeutung und das Zukunftspotenzial von disruptiven Technologien, die in der aktuellen Ausgabe vorgestellt werden.

Am «Science after Noon» vom 12. November 2021 diskutierte die Projektleiterin des Technology Outlook 2021 zusammen mit den Autorinnen und Autoren die Bedeutung und das Zukunftspotenzial von disruptiven Technologien.

Beim Anlass «Science after Noon» vom 12. November 2021, der auf Initiative der Akademien der Wissenschaften Schweiz a+ durchgeführt wurde, stand der Technology Outlook der SATW im Zentrum. Die Projektleiterin der Publikation diskutierte zusammen mit den Autorinnen und Autoren über die Bedeutung und das Zukunftspotenzial von disruptiven Technologien, die in der aktuellen Ausgabe vorgestellt werden.

Eine kurze Einführung

Was zeichnet technologische Stars und Hoffnungsträger aus? Claudia Schärer, Projektleiterin des Technology Outlook, zeigte in einer kurzen Einführung die Unterschiede auf. Zeichnen sich Stars bereits durch eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung und eine hohe Forschungskompetenz in der Schweiz aus, stehen Hoffnungsträger noch am Anfang der Reise: Ihre volkswirtschaftliche Bedeutung und die Forschungskompetenz in der Schweiz sind noch gering, sie müssen ihr volles Potenzial noch unter Beweis stellen.

Auf dem Podium präsentierte Daniel Gygax (FHNW) mit Point-of-Care-Diagnostik einen Star. Max Erick Busse-Grawitz (Maxon Group), Alessandra Hool (ESM Foundation), Greta Patzke (Universität Zürich) und Anna Valente (SUPSI und SWR) zeigten das Potenzial von kollaborativer Robotik, Recycling von seltenen Erden, künstlicher Photosynthese und additiver Fertigung aus der Gruppe der Hoffnungsträger.

Ein Blick in die Zukunft

Bei der Point-of-Care-Diagnostik sieht Daniel Gygax in Zukunft eine wichtige Rolle für das Zusammenspiel von Spitex, Ärztinnen und Ärzten wie auch Apotheken: Die Spitex nimmt mit dem sogenannten Home Lab zu Hause beim Patienten oder bei der Patientin Labormessungen vor, die per Video mit dem Hausarzt besprochen werden. Die benötigten Medikamente werden dann von der Apotheke direkt nach Hause zu den in ihrer Mobilität eingeschränkten Patientinnen und Patienten geliefert.

Für Max Erick Busse-Grawitz ist klar, dass für zukünftige kollaborative Roboter die Motoren nicht direkt hinter den "Fingern" des Roboterarms angebracht werden müssen, sondern deutlich weiter oben – im Bereich der "Schulter" des Roboterarms, um einen menschlichen Vergleich heranzuziehen. Zudem sind Softwareentwicklungen zentral, damit kollaborative Roboter nicht nur von hochqualifizierten Arbeitskräften programmiert werden können.

Alessandra Hool sieht für das Recycling von seltenen Erden – oder allgemein von kritischen Materialien – viele Chancen. Die Elektromobilität bietet einen perfekten Use Case, sind die kritischen Materialien doch in den Batterien von Elektrofahrzeugen in ausreichenden Mengen vorhanden, sodass sich der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft lohnt.

Eine dekarbonisierte Energiezukunft ist für Greta Patzke nur mit dekarbonisierten Molekülen möglich. Sie ist überzeugt, dass Wasserstoff als Antriebs- und Speichermedium eine Schlüsselrolle in nachhaltigen Energiesystemen übernehmen und sich als zweite Säule neben der Elektromobilität etablieren wird. Zudem zeigen Experimente in Japan, dass Sonnenlicht und nicht Strom direkt genutzt werden kann, um Wasser zu splitten und Wasserstoff herzustellen – sogar in Kleinanlagen im Garten.

Obwohl additive Fertigung bereits heute ein integrales Element in vielen Produktionsketten ist, sieht Anna Valente noch grosses Potenzial für die Technologie. Sie ist überzeugt, dass additive Fertigung eine zentrale Rolle spielen wird, die Lebenserwartung von kritischen Infrastrukturen wie Turbinen deutlich zu verlängern.

Klare Worte zum Schluss

Egal ob Star oder Hoffnungsträger: Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die zukünftigen Herausforderungen nur mit nationalen und internationalen Forschungszusammenarbeiten und einer Abkehr vom traditionell linearen Wirtschaftsmodell gemeistert werden können. Der transdisziplinären Forschung wird eine bedeutende Rolle zukommen, um Lösungen für die ganze Gesellschaft zu finden.

Auskunft:

Dr. Claudia Schärer, Leiterin Früherkennung, Tel. +41 44 226 50 20, claudia.schaerer(at)satw.ch