Angebot und Verbrauch können aufeinander abgestimmt werden. Die Volatilität der dezentralen Einspeisung kann somit ideal genutzt werden.
Das Energiesystem wird dekarbonisiert, dezentralisiert, digitalisiert und stärker elektrifiziert. Die Endkund:innen werden nicht nur zu grösseren Verbraucher:innen, sondern auch zu bedeutenden Stromproduzent:innen. Die unteren Netzebenen gewinnen somit für das Gesamtsystem an Bedeutung, sehen sich aber auch mit Herausforderungen konfrontiert. Technologien bieten Lösungen und eröffnen neue Geschäftsmodelle.
Bereits heute sehen sich die Netzbetreiber zunehmend mit einem bidirektionalen Stromfluss und einer Infrastruktur konfrontiert, die an den Wandel angepasst werden muss. Gleichzeitig haben sie die Verantwortung, die Versorgungssicherheit und die Netzstabilität in ihrem Versorgungsgebiet sicherzustellen. Zudem geraten vor allem kleine Verteilnetzbetreiber mit Milizsystem wegen der sich ändernden, auch administrativen Anforderungen vermehrt unter Druck. Das belegen die Ergebnisse einer Umfrage bei den Schweizer Verteilnetzbetreibern.
Der Energiewandel in Kombination mit neuen Technologien bietet viele Chancen. Hard- und Software für Digitalisierung sowie Energiespeicher werden erschwinglicher und zuverlässiger. Sie vereinfachen die Integration dezentraler Energiequellen ins Netz und erhöhen die Netzstabilität, ohne grosse Investitionen in das physische Verteilnetz zu erfordern.
Beschränken lokale Anbieter:innen ihre Aktivität nicht nur auf Stromlieferung, sondern setzen sie auch auf Sektorkopplung, besteht die Möglichkeit, innerhalb des eigenen Versorgungsgebiets in die Bereiche Wärme und Mobilität zu wachsen.
Expert:innen betonen, dass der Schlüssel zum Erfolg darin liegt, in Systemen zu denken, die über die heute bestehenden Aufgabenteilungen und Zuständigkeiten hinausgehen.
Die Richtung der Energiestrategie ist zweifelsohne stimmig; wichtig ist, dass zusätzliche regulatorische Rahmenbedingungen die Umsetzung nicht erschweren. Die Politik muss Rahmenbedingungen setzen, die uns die Sicherstellung der Versorgungssicherheit auch in Zukunft ermöglicht und nicht behindert.
Schliesslich stellen der Fachkräftemangel, bereits vorhandene Engpässe bei Ressourcen (...) und die Sicherstellung des fachlichen Knowhows im Zuge der Pensionierung von Babyboomer:innen eine Herausforderung dar.
Herausfordernd dürfte auch die Frage sein, ob die Gesellschaft schlussendlich bereit ist, die höheren Kosten zu tragen.
Claudia Schärer (SATW)
Elise Cahard (NFS Automation), Christian Holzner (SATW), Benjamin Sawicki (NFS Automation), Claudia Schärer und Stefan Scheidegger (SATW)
Esther Lombardini