Wie schmeckt die Zukunft? Fünf neue wegweisende Projekte für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion in der Schweiz

Das Förderprogramm Food 4.0 unterstützt auch 2025 innovative Ansätze für eine zukunftsfähige Lebensmittelproduktion in der Schweiz. Fünf herausragende Projekte wurden ausgewählt, die mit nachhaltigen Technologien und kreativen Lösungen zur Ernährung der Zukunft beitragen. Gleichzeitig schlossen mehrere Projekte aus der Förderrunde 2022 erfolgreich ab.

Neue geförderte Projekte 2025: 

  • Alkoholfreies Bier für Menschen mit Diabetes (Dr. Kim Mishra, Verein Brewdaz) 
    Ein alkoholfreies Bier mit niedrigem glykämischen Index wird entwickelt, speziell für Menschen mit Diabetes. In einer Interventionsstudie wird die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel getestet. 

  • Digitale Qualitätskontrolle in der Schokoladenproduktion (Dr. Johannes Burkard, CHoNova AG) 
    Mit Ultraschallspektroskopie wird die Strukturbildung von Schokolade während des Kühlprozesses überwacht. Die Technologie reduziert Ausschuss, optimiert Prozesse und garantiert eine gleichbleibende Produktqualität. 

  • Energieeffiziente Pommes frites durch Lacto-Fermentation (Fanny Louviot, BFH-HAFL) 
    Durch den Einsatz von Lacto-Fermentation möchte das Team um Fanny Louviot energieintensive Produktionsschritte wie Blanchieren und Einfrieren reduzieren – und das ohne Qualitätsverlust. 

  • Klimabilanz für Lebensmittelhersteller (Marius Semm, Niatsu GmbH) 
    Niatsu entwickelt Tools, die den CO₂-Fussabdruck von Lebensmitteln präzise messen und reduzieren. Regionalisierte Daten helfen Produzenten, ihren ökologischen Impact gezielt zu steuern. 

  • Optimierung fermentierter Getränke mit innovativen Hefen (Prof. Dr. Benoît Bach, HES-SO) 
    Das Projekt BioMassFarm erforscht Nicht-Saccharomyces-Hefen, die neue Aromen und eine verbesserte mikrobiologische Stabilität in fermentierten Getränken ermöglichen. Dies fördert die Biodiversität und die nachhaltige Landwirtschaft. 

Erfolgreich abgeschlossene Projekte der Förderrunde 2022: 

  • 3D-gedruckte Strukturen für kultiviertes Fleisch (Simona Fehlmann, ETH Zürich und sallea) 
    Essbare Zellulose-Scaffolds werden mit Muskelzellen besiedelt und für kultiviertes Fleisch und Fisch getestet – mit ersten Erfolgsergebnissen. 

  • BioDeTox – Mykotoxine in Getreide reduzieren (Prof. Dr. Susanne Miescher Schwenninger, ZHAW) 
    Bacillus-Stämme reduzierten das Mykotoxin Zearalenon (ZEA) effizienter als Milchsäurebakterien: Unter optimalen Bedingungen reduzierten die Bacillus-Stämme ZEA innerhalb von sechs Stunden nahezu vollständig. Das Team plant, den Abbaumechanismus in Folgeprojekten weiter zu erforschen. 

  • Reduktion des bohnigen Aromas in Erbsen (Prof. Dr. Christoph Denkel und Dr. Christian Trindler, BFH) 
    Mit einer physikalischen Methode haben Christoph Denkel und sein Team unerwünschte Aromakomponenten in Erbsenproteinen um bis zu 90 % reduziert. 

  • Molke besser nutzen – Anreicherung mit Vitamin B9 (Prof. Daniel Heine und Dr. Lisamaria Bracher, BFH) 
    Milchsäurebakterien reichern Molke mit natürlichem Vitamin B9 (Folsäure) an, wodurch dieses Nebenprodukt der Käseherstellung besser genutzt werden kann. 

Mehr zum Programm 

Das Förderprogramm Food 4.0 unterstützt innovative Projekte, die nachhaltige und zukunftsweisende Lösungen für die Schweizer Lebensmittelbranche entwickeln. Im Fokus stehen Technologien zur effizienteren Nutzung von Ressourcen, zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung und zur Entwicklung gesünderer sowie klimafreundlicherer Produkte. Die Initiative wird von den Akademien der Wissenschaften Schweiz unter der Leitung der SATW durchgeführt und vernetzt Forschung, Start-ups und Industrie, um die Schweiz als führenden Standort für Food-Tech-Innovationen zu stärken.